Vor einer Woche lag sie noch vor uns, heute blicke ich zurück auf 700 Kamerafotos, mindestens genauso viele Handybilder, unzählige Videos und noch viel mehr: die Erinnerungen an ein absolut perfektes Midsommar-Fest, das wir vergangenen Samstag gefeiert haben.
Zur Idee der Party erzähle ich im nächsten Blogbeitrag mehr. Heute möchte ich gerne Impressionen der Feier mit euch teilen, die wir letzten Samstag in der Kommune2010 in Offenbach als Familienfest am Nachmittag gestartet haben und die – mitsamt DJ, Clubraum und Diskolicht – nachts gegen 3 Uhr ihr Ende fand.
Als wir uns im April auf die Suche nach einer geeigneten Location für unser geplantes Fest machten, hätte ich die Idee am liebsten schnell wieder verworfen. Um für unsere knapp 90 (sogar 120, wenn wir die Kinder noch mitrechnen) Gäste eine Eventlocation zu finden, die groß genug war, mussten wir uns an Hochzeitslocations orientieren, und da werden recht schnell und recht geläufig mal Preise verlangt, die schon unser gesamtes Party-Budget um ein Doppeltes gesprengt hätten. Da wäre dann allerdings auch schon alles im Preis enthalten gewesen: Essen, Deko, Stuhlhussen, Service, Reinigung… Alles, was wir eigentlich gar nicht haben wollten, bzw. worum wir uns selbst kümmern wollten.
Irgendwann kam mein Mann mit der Kommune2010 um die Ecke, und wir fanden schnell Gefallen an der Idee, dass wir dort alles zusammenwürfeln konnten, wie es uns gefällt, dass wir eine (teils überdachte) Outdoor-Location haben und einen Clubraum in Inneren, dass es einen Grill gibt, Kühlschränke, eine Küche, Licht, Strom – und das alles zu einem wirklich fairen Preis. Witzigerweise ist die Inhaberin auch noch Schwedin, sodass wir uns schnell auf ein tolles Konzept geeinigt haben und entschieden, die Feier dort zu feiern! Fun fact: Als wir im April die Locations angefragt hatten mit freien Terminen im Mai, Juni oder Juli war der 24.06. der einzige Termin, an dem die Kommune2010 noch verfügbar war – und der 24.06. war sogar der „echte“ Midsommar-Termin, an dem auch in ganz Schweden dieses Jahr das berühmteste Fest von allen schwedischen gefeiert wurde. Ein Volltreffer also!
So ging es los mit der Planung. Wir wollten eine „All-White“-Party veranstalten, so wie es in Schweden üblich ist. Ich war für Blumenkränze, weiße Tischdecken, eine Erdbeer-Buttercreme-Torte, Waffeln, Erdbeeren und gerne Eis zu alldem. Durch eine Bekanntschaft mit dem Pallina-Inhaber entstand die Möglichkeit, das so tolle Pallina-Carrettino mit sechs Sorten Eis für die Party zur Verfügung gestellt zu bekommen! Die Kinder haben sich so darüber gefreut (und die Erwachsenen natürlich auch)!
Deko habe ich vorab bei Sostrene Grene gekauft (online sowie im Geschäft), wir haben einen Mast auf der großen Kommune-Wiese mit Fake-Efeu eingewickelt als unseren „Maibaum“. Wir hatten Pompons, Kerzen, Palmblatt-Teller, Ballons, Bambus-Besteck, geliehene Gläser. Alles sollte möglichst simpel gehalten sein und doch – mein Anspruch – optisch etwas hermachen. Ich glaube, das ist uns gelungen.
Die Blumen für die Blumenkränze und Deko auf den Tischen kamen von Sarah von der Blumenlaube.
Die Geschichte zur Hüpfburg ist eine etwas umfangreichere, die Kurzform ist wohl, dass ich unbedingt für die (knapp 40!) Kinder gerne einen haben wollte, unser Budget aber eigentlich schon mehr als aufgebraucht war, ich dann verschiedenen Anbietern super kurzfristig erst zu- und dann leider wieder abgesagt habe, da ich keinen Transporter, Kurier oder sonst irgendwas organisieren konnte, der die 150-kg-schwere Hüpfburg liefert. Letztlich hat eine Kollegin mir zwei Tage vor dem Fest noch diesen Hüpfburgverleih geschickt, der die Burgen selbst liefert, aufbaut, abbaut und wieder abholt. Ich habe dann in guter alter Tochtermanier ganz rotzfrech meinen Papa angerufen und ihn gefragt, ob er noch etwas beisteuern würde. Hat er gemacht. So konnte der Hüpfburg-Wunsch doch noch in Erfüllung gehen (weniger als 12 Stunden vor dem Fest habe ich der Firma zugesagt, es war einfach der reinste Krimi!), und rückblickend war es das ALLERBESTE, was wir für den Tag und für die Kinder hätten machen können!
Das Pallina-Carrettino mit dem sooo leckeren Eis, die Hüpfburg, die Option des Blumenkranz-Bindens und die Idee, dass alle Gäste in weiß/beige kommen, haben dem Fest einen so besonderen Charme verliehen!
Da ich ein Kaffee-Nerd bin, wollte ich unbedingt zu Kuchen, Waffeln, Eis und Torte guten Kaffee servieren. Jonas aus dem Café No. 48 hat uns sieben Flaschen Coldbrew zubereitet und eine Bekannte, die neben dem Studium als Barista arbeitet, hat sich an unserer mitgebrachten Siebträger-Maschine ausgetobt und zwischen 15 und 19 Uhr Kaffee serviert. Das war super toll!
Was kann ich euch noch vom Fest erzählen? Unsere Gäste kamen von überall her. Vor allem die Freunde meines Mannes sind, teils mit Kindern, aus Freiburg, München, Berlin, Wien, London angereist. Meine besten Freundinnen aus Hamburg kamen ebenfalls. Es war einfach so wunder-wunderschön.
Gegen 18 Uhr hat der beste Freund meines Mannes mit seiner Frau den Grill angeschmissen. Die beiden sind begnadete Grillmeister und haben unsere mehr als 100 Gäste mit Fleisch, Gemüse, Käse, Würstchen, Kochbananen, Kartoffeln beglückt. Salate, Brot und Dips sowie weitere Büffet-Bestandteile haben die Gäste selbst mitgebracht. Ich hatte für die Vorbereitung eine Liste erstellt, auf der die Gäste eintragen konnten, was sie für nachmittags (z.B. Kuchen, Nussecken, Waffelteig, Obst,…) oder abends mitbringen möchten. Das hat perfekt geklappt!
Ab 22 Uhr haben wir die Party ziemlich „ruckartig“ nach drinnen in den Clubraum verlegt. Leider sind die beiden Locations (innen und außen) auf dem Kommune-Gelände so weit auseinander gelegen, dass man draußen die Musik von drinnen nicht hört. Da ich unbedingt wollte, dass die Gäste tanzen, haben wir um 22 Uhr schlagartig die Musik draußen ausgemacht und alle nach drinnen „motiviert“. Hat auch gut geklappt. 🙂 So konnten wir noch einige Stunden tanzen und feiern, bis die Mietzeit der Location um 3 Uhr beendet war.
Es war alles einfach so fantastisch. Nichts hätte man anders oder besser machen können, außer minimale Kleinigkeiten. Zumindest, was die Party selbst angeht. Was wir allerdings unterschätzt hatten, war der Aufwand für Dekorieren, Aufbauen und – noch schlimmer – das Abbauen am nächsten Tag. So sind wir am Sonntag nach drei Stunden Schlaf wieder hin zur Location und haben aufgeräumt. Das war schon echt arg mühsam, zumal mit Kindern und Besuch von überall her, mit dem war gerne noch den gesamten Tag verbracht hätte.
Alles in allem haben wir so quasi eine Art „low-budget“-Event (in Wahrheit auf keinen Fall, es hat immer noch echt viel Geld gekostet) veranstaltet, das auf unsere Wünsche geschustert war und genauso stattfand, wie wir es wollten, das aber eben erfordert hat, dass wir uns um jede minimale Kleinigkeit selbst kümmern. Pinsel zum Einfetten der Waffeleisen, die wir selbst natürlich auch mitgebracht haben; Recup-Becher, die ich für den Kaffee noch einen Tag vorher im Café ausgeliehen habe; Klebeband, Draht für die Blumenkränze; Grillbesteck; Seife, Spülmittel… Wir mussten alles selbst mitbringen – und danach auch wieder vom Platz entfernen.
Aber egal! Unsere Midsommar-Party war ein einziges Fest! Es war genauso wie ich es mir gewünscht und ausgemalt hatte – vielleicht sogar noch besser. Weil die Deko so toll ausgesehen hat, weil alles so lecker war, weil die Leute so super zusammen gepasst haben, die Kinder so toll gespielt haben, weil das Wetter perfekt war, der DJ fantastisch (!), weil die Getränke geschmeckt haben und so viel Liebe in der Luft lag. Und weil meine Kollegin Saeedeh diese so tollen Fotos für die Ewigkeit festgehalten hat. Ich werde diesen Tag für immer als ausnahmslos besonders und perfekt im Herzen tragen.
Bei Instagram habe ich diese Woche schon ein Stimmungs-Reel veröffentlicht.
GLAD MIDSOMMAR!
PS: Wer auf der Suche ist nach den Links der Deko, die ich geshoppt habe, findet alles (auch die Inspiration zu Torte & Co.) verlinkt auf meinem Midsommar-Pinterest-Board.
PPS: Auch die Torte zur Party habe ich selbst gebacken, da ich nicht eingesehen habe, 300 Euro für eine gekaufte auszugeben. War vielleicht auch nicht die beste Idee, oder sagen wir: Es war eben nochmal ein Programmpunkt mehr auf der Vorbereitungsliste. Ich habe einen Vanilla-Sponge-Cake aus dem Backbuch von Cynthia Barcomi gebacken, das doppelte Rezept, so wurden sogar zwei große Torten daraus. Zwischen den Böden habe ich Erdbeeren aufgeschnitten und dekoriert und alles mit Vanille-Butter-Creme verziert. Ziemlich viel Arbeit, auch hier erspare ich euch mal die Details, wie ich am Vorabend bis 1.30 Uhr nachts versucht habe, die Torten zusammenzusetzen, bis ich fast alles weggeworfen hätte, weil es einfach nicht funktioniert hat. Aber: End gut, alles gut. Es hat um 2 Uhr dann doch noch irgendwie hingehauen und sah nicht mal so schlecht aus dann letztendlich…;)
Habt ihr schon mal Midsommar gefeiert? Wie gefallen euch die Impressionen?
Liebst,
Lea Lou
Fotos: Saeedeh Sharifi
