Braucht 2020 einen Jahresrückblick? Wahrscheinlich nicht, denkt man schnell, lieber vergessen, das ganze Jahr. Und hoffen, dass 2021 mehr Licht bringen wird!
Aber meine Jahresrückblicke hier auf dem Blog sind fast schon traditionell (lediglich 2019 gab es keinen, weil das Jahr einfach zu herausfordernd war), deshalb möchte ich auch in diesem – zugegebenermaßen verrückten – Jahr auf die Monate zwischen Januar und Dezember zurückblicken. Und, oh Wunder: Was mir da alles wieder einfällt, wenn ich mir die Fotos des Jahres anschaue! Schöne wie traurige Momente, Menschen, die ich getroffen habe, Orte, an denen ich war; generell einfach eine „Reihenfolge“, eine Struktur, die das Jahr bekommt, indem ich die Fotos vom Anfang bis zum Ende ansehe; Erinnerungen, die im Kopf sonst irgendwie durcheinander gekommen oder sogar schon in Vergessenheit geraten wären. 

Ich liebe Jahresrückblicke!! Bei Instagram habe ich Euch gefragt, wer von Euch Jahresrückblicke macht – und erstaunlicherweise haben 65 % geantwortet, dass sie dies NICHT tun! Ich war ganz baff. Mir macht es so Spaß, ein vollendetes Jahr im Zeitraffer nochmal durchzugehen; muss natürlich aber auch zugeben, dass ich sowohl ein sehr visueller Menschen bin (liebe es einfach, alle Fotos nochmal anzusehen) als auch „achtsam“ orientiert. Soll heißen: Ein Jahresrückblick hilft mir, das Jahr mit einem Fazit abzuschließen, Learnings mit ins neue Jahr zu nehmen, mich von Menschen, Ortern, Dingen zu verabschieden oder einfach nur große Dankbarkeit zu spüren für das, was ich erleben und schlichtweg einfach „haben“ durfte. 

Ins Jahr 2020 habe ich übrigens rein geschlafen. Irgendwie habe ich keine andere Option gesehen, da ich wusste, ich muss mit Baby wahrscheinlich schon vor 6 Uhr wieder raus. Mein Freund war verreist; ich mache mir aus Silvester herzlich wenig; da kann er ruhig feiern gehen – ich freue mich, wenn ich schlafen kann. Es war also ein ganz gemütlicher Start ins Jahr, der allerdings schnell abenteuerlich wurde, da wir am 7.1.2020 unsere 2-monatige Elternzeit angetreten sind!

Südafrika und die Philippinen haben wir bereist, und die Zeit war insgesamt das Beste, was das Jahr 2020 mir beschert hat. Die Reise tat so gut! Unserer kleinen Familie, meiner Beziehung, mir selbst. Wir hatten zwei Monate lang bestes Wetter, wahnsinnig tolle Eindrücke, haben viel über uns, unser Kind und die Welt gelernt, und ach, ich weiß gar nicht, was ich da noch zu sagen soll: Es war – natürlich mit vielen Herausforderungen und auch Streits, Schwierigkeiten und Problemen – das allerbeste, was wir je gemacht haben! Ich würde immer wieder gemeinsam auf Reise gehen mit Baby / Kleinkind! Die Erinnerungen habe ich für immer im Herzen!

Dann, der 20. Februar 2020: Meine Maus wird ein Jahr alt! Oh man! Schon eins! Oder „erst“ eins, nach diesem krassen aufreibenden ersten Lebensjahr!? Wir haben in Siargao am Strand gefeiert, zu dritt, aber es gab eine große „Wild-one“-Geburtstagsparty nach unserer Heimkehr am 27.02.20.

Dann: Corona! Oha. Lockdown. Wir sind dem Virus quasi gerade so entkommen. Aus Asien zurückgeflogen, zwei Wochen bevor nichts mehr gegangen wäre.

Hier in Deutschland folgen Tage, Wochen, Monate, die miteinander verschmelzen. Sonnenschein an jedem Tag, intensive Zeiten zu Hause. Meine Elternzeit geht notgedrungen in die Verlängerung, obwohl ich SOWAS von bereit war, Antonia in der KiTa einzugewöhnen und selbst wieder etwas freier zu sein, mehr zu arbeiten. 

Insgesamt betrachtet tat der Lockdown uns gut. Meinen Freund haben Toni und ich sehr viel mehr gesehen als sonst. Wir haben uns kaum gestritten, es war harmonisch und gemütlich zu Hause. Wir haben in eine Kaffeemaschine investiert, die die Zeit zu Hause um ein Vielfaches angenehmer macht.

Als die Friseure wieder öffnen, habe ich im Mai meine Haare erstmals seit 15 Jahren „kurz“ schneiden lassen: Schlüsselbeinlänge, und ich liebe es!

Obwohl der erste Lockdown gemütlich (wenn auch herausfordernd mit Kleinkind zu Hause und Partner, der nonstop arbeitet) war, war ich natürlich heilfroh, dass im Sommer die Lockerungen kamen; wir sind direkt losgeflogen nach Wien zur Familie meines Freundes, die wir seit nunmehr sechs Monaten nicht gesehen hatten! Oh, wie toll das war! Im Café sitzen, Menschen sehen, sogar ins Fitnessstudio und in die Sauna konnten wir gehen! 

Zurück aus Wien beginnt unsere KiTa-Eingewöhnung: ein Meilenstein, den ich so lange herbeigesehnt habe! Zum Glück läuft unsere Eingewöhnung wie erwartet smooth; leider mit einigen Unterbrechungen zwecks weiteren Corona-Problemen und der Sommerschließzeit; aber im Nachhinein bin ich dankbar für eine langsame, friedliche Eingewöhnung: Mein Kind hat so viel Spaß in der KiTa, dass sie nachts aufwacht und schon los dahin will! 

Es folgen ein paar weitere Trips und kleine Urlaube, von denen ich jetzt, während ich hier im Dezember-Lockdown festsitze, kaum mehr glauben kann, dass sie alle diesen Sommer, im Zeitraum zwischen Juni und August, stattgefunden haben. Ich war das erste Mal ein Wochenende alleine – ohne Mann und Kind – verreist, in meiner Lieblingsstadt Hamburg. War mit Toni in Berlin, meine besten Freundinnen besuchen. Wir waren eine Woche in Kroatien, ein an sich idyllischer Urlaub mit Freunden; aber irgendwie standen die Sterne über uns nicht ganz recht, es gab viel Streit, mein Freund hatte viel zu arbeiten, und die Möglichkeiten der Kindesunterhaltung waren vor Ort begrenzt.

Dann waren wir noch zu dritt zwei Tage in Venedig und anschließend am Wörther See auf einer Hochzeit. Ich habe mich absolut in diesen See verliebt, die zwei Tage dort bleiben mit eine meiner Lieblingserinnerungen an 2020! Die Ruhe dort. Das Blau. Die grünen Wälder drumherum. Ich wünsche mir, in 2021 zurück zum Wörther See zu fahren!

Im August folgte – quasi zum Saisonabschluss – meine Outdoor-Geburtstagsfeier, die ein voller Erfolg war! Alle haben sich gut verstanden, es war lecker, es gab viel Sekt, alles unter freiem Himmel. Diese Feier werde ich noch lange in sehr guter Erinnerung behalten!

Im Herbst (Oktober) habe ich meine Haare ein zweites Mal schneiden lassen: diesmal Kinnlänge! Ich lieb’s!

Ansonsten war der Herbst ruhig und entspannt: Corona kommt langsam zurück. Wir igeln uns ein, zehren von der Kaffeemaschine im Haus (meine Latte-Art wird von Tag zu Tag besser! ;)), gehen spazieren. Toni liebt die KiTa; ich liebe die freie Zeit, in der ich mehr arbeite als zuvor. Trotz Corona war dieses Jahr für mich absolut erfolgreich. Ich freue mich wahnsinnig darüber, nach der Elternzeit so schnell wieder Fuß gefasst zu haben und neue Kunden und spannende Aufträge zu bekommen! 

November, Dezember: eher nicht so der Rede wert: Weiterhin Einigelungs-Modus, Toni und ich verbringen viele Vormittage damit, gemeinsam zu kochen, backen und Frühstück zu machen. Wir gehen spazieren. Es ist ein wenig langweilig. Die Tage ziehen sich, alles verschwimmt ineinander. 

Das Jahresende ist besinnlich, ja. Ruhig, fast schon langweilig. Und irgendwie gerade deshalb doch auch echt mal wunderschön. Ich bin ganz schön groggy momentan. Es war trotz und gerade wegen Corona ein Wahnsinns-Jahr. Meine Batterien sind absolut leer, und ich will den Jahreswechsel nutzen, um einfach mal abends auf dem Sofa zu liegen, so viel zu schlafen wie möglich mit einem knapp-2-jährigen Wirbelwind, und die restlichen Schokoweihnachtsmänner essen, mit Kerzen, Tannenbaum und Tee. 

Ich wünsche Euch einen Jahreswechsel, mit dem Ihr im Reinen seid! Die Zeit für wilde Feiern wird wieder kommen; dieses Jahr geht die Gemütlichkeit voran und ich hoffe, Ihr könnt damit Frieden schließen!

Ich freue mich, dass Ihr meiner Reise hier, auf dem Blog und bei Instagram, weiterhin folgt. Ich weiß, ich bin alles andere als konsequent oder stringent mit meinen Inhalten. Aber irgendwie bin das einfach ich: mal laut, dann wieder leise und gemütlich; meist schnell, aber dann eben doch wieder, wie gerade, mal langsam. Danke, dass Ihr bei allem dabei seid und Rezepte, Reisetipps, Interior-Verschönerungen und meine Geschichten aus dem Mamaleben toleriert!

Zu guter Letzt interessiert mich natürlich: Wie war Euer 2020? War es ein schwieriges Jahr? Ein gutes? Unentschlossen? Ich freue mich, von Euch zu lesen! 

Alles Liebe für Euch in 2021!

Liebst,
Lea Lou

Die Fotos von mir in diesem Beitrag hat Claudia Simchen gemacht. Danke wie immer für deine fantastische Arbeit, Claudia!

Author

Hey, ich bin Lea Lou, Food-Fotografin, Content-Kreateurin, Mama und Yoga-Lehrerin.

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