Ähm. Moment mal kurz, ist denn schon wieder April!? Das muss ein Scherz sein, ein ganz komischer Traum…!? Neeee. Es ist, wie es ist. Die pure Wahrheit. Tatsächlich sagen wir: Goodbye Germany, hello to new beginnings! In nun mehr zwei Wochen ziehen wir aus unserer Wohnung im Frankfurter Bahnhofsviertel aus und wagen ein neues Kapitel nicht nur in einer anderen Straße, einem benachbarten Stadtteil, einer anderen Stadt in Deutschland. Nein, wir ziehen richtig weg, ins Ausland! 

Uff. Das aufzuschreiben, lässt es nochmal ganz schön wild erscheinen. Dabei bin ich bislang ziemlich gefasst geblieben – ich glaube, die Zeit, sich Gedanken zu machen, hat in den letzten Wochen einfach gefehlt. Vielleicht macht es jetzt alles ein bisschen mehr Sinn für euch, warum wir ein Highlight ans nächste gereiht haben: unsere Partnerschaftsvertragsunterzeichnung. Das Wochenende auf Mallorca zu zweit. Unser Midsommar-Fest, das in Wahrheit unser Abschiedsfest war! Es gab – neben bürokratischen Themen, Wohnungssuche, Umzugsplanung, Kindergartensuche – auch einfach noch viel emotionales zu erledigen, wie zum Beispiel Abschied feiern mit den Leuten, die wir in Frankfurt so sehr vermissen werden.

Plus, wir haben den Gedankenprozess, den es braucht, um zu entscheiden, dass wir zwei Kinder aus ihrer „Safe Zone“ reißen und mit uns in ein Land nehmen, in dem keiner von uns die Sprache spricht, schon vor Jahren durchgemacht und dann nochmal neu und endgültig entschieden zum Jahresanfang dieses Jahres. Die Idee, ins Ausland zu gehen, ist also eine „alte“, die Möglichkeit hat sich schon in Coronazeiten eröffnet und wurde von uns so lange und so oft durchgekaut, dass ich mittlerweile völlig emotionslos sagen kann: Ja, wir ziehen ins Ausland. Es ist Monate her, dass ich die eine oder andere Träne verdrückt habe, weil ich mir vorwerfe, meinen Eltern ihre Enkelkinder „wegzunehmen“, weil ich mich frage, wie meine zwei kleinen Kinder es stemmen sollen, in einem Land den Kindergarten zu besuchen, in dem weder Erzieher:innen noch die anderen Kinder sie verstehen werden. Wir stellen die Welt von zwei sehr kleinen Kindern komplett auf den Kopf. Das war und ist nicht einfach für mich. Und ist meine größte Angst, die ich habe, wenn ich daran denke, dass wir im August die Kindergarten-Eingewöhnung von beiden Kids in einer neuen Stadt, einem neuen Land, starten werden. Dass das schwer werden kann, dass die Kinder Heimweh haben, psychisch oder physisch Stress ausdrücken werden, dass wir ihnen zu viel zumuten: alles Gedanken, die ich schon des Öfteren hatte und die sich immer wieder breit im Kopf machen.

Davon abgesehen habe ich tatsächlich aber keine großen Ängste. Es gibt immer einen Weg zurück. Wir versuchen das, für uns, für uns Vier. Worauf ich mich umso mehr freue, ist, diese Reise als das erste große Abenteuer zu starten, dass wir zu viert angehen. Es wird unsere große Exkursion, unser neues Kapitel. Ich glaube, die Zeit schweißt uns nochmal ganz neu zusammen, und ich freue mich so sehr auf den neuen Weg, den wir einschlagen! Von den Ängsten, die die Kinder angehen, mal ganz abgesehen, habe ich sonst nämlich kaum etwas, was mich beschäftigt. Ich glaube auch, dass meine Kinder die Veränderung gut meistern werden, dass sie aufgeschlossen genug sind, dass sie ihren sicheren Hafen bei uns kennen und schätzen… Sage ich so einfach. Schauen wir mal, wie es kommt. Aber ich hätte mich ja nicht für dieses neue Kapitel entschieden, würde ich glauben, dass wir, sei es eine:r von uns oder sogar zwei, drei, vier das nicht schaffen werden. Ich glaube, es wird uns wahnsinnig gut tun, wir freuen uns alle drauf. 

Meine Tochter sagt: „Wir ziehen in den Urlaub“, und das klingt doch ziemlich gut, oder!?

Wo geht denn nun die Reise hin, fragt ihr euch bestimmt. Wir ziehen nach: Stockholm! Tadaaaa! Das ist soooo aufregend. Witzigerweise erinnere ich eine Situation, ich war vielleicht 18, da habe ich zu meiner Mutter und meinem Stiefvater gesagt, ich möchte mal in Stockholm leben. „Was willst du denn da?“, hat mein Stiefvater ratlos gefragt. Wusste ich auch nicht, ich war damals noch nie dort gewesen. Aber krass einfach, dass ich, dass wir das jetzt wirklich machen. Stockholm! Schweden. Design, Kaffee, Natur, Ästhetik überall, Licht im Sommer, Kerzen im Winter… Ich bin soooo unendlich gespannt darauf, wie das alles wird. 

Wir haben uns ein Zeitfenster von zwei Jahren gegeben und schauen mal, wie wir zurecht kommen. Mit den langen Wintern. Mit dem Wegsein von „zu Hause“. Mit der Sprache. Mit allem. In zwei Jahren wird unsere große Tochter eingeschult. Spätestens dann sollten wir an einem Ort leben, an dem wir dann erstmal auch bleiben. Daher jetzt auch dieser doch irgendwie plötzliche Schritt, den wir zwar seit Jahren durchkauen, aber doch erst endgültig entschieden haben im März diesen Jahres. 

In zwei Wochen werden unsere Möbel also in einem Laster nach Schweden gefahren, wir fliegen hinterher und betreten eine Wohnung, die wir zwar online schon mal besichtigt, in echt aber noch nie gesehen haben. Das ist unser neues Zuhause. Es ist einfach so komplett surreal. 

Mit Arbeit und Kindergarten haben wir maximal Glück gehabt. Mein Mann geht seiner Arbeit wie gehabt nach, seine Firma ist schwedisch, er kennt sein Büro vor Ort, die Leute, mit denen er zusammen arbeiten wird, kennt er seit Jahren. Und auch ich habe das große Privileg, meiner Arbeit quasi wie gehabt weiter nachgehen zu können. Das ist so gelaufen, wie ich es mir im Traum kaum hätte ausmalen können!

Kindergarten: ein Anruf, zack, zwei Plätze ab August frei. Eine Einrichtung, englisch-schwedischer Kindergarten, sechs Minuten fußläufig von unserer Wohnung auf Södermalm entfernt. Es gab da eigentlich das Problem, dass wir noch keine ID Nummer haben, da wir vor Ort noch nicht gemeldet waren, aber nach zwei, drei Emails mit der Stadt war auch das kein Problem.

Bislang gab es also keine Hürden, die nicht mit einem Armwisch aus dem Weg geräumt werden konnten. Ich bin wahnsinnig gespannt darauf, wie sich der Umzug und das Einleben im neuen Zuhause dann wirklich anfühlen werden. 

Ihr werdet ganz bestimmt von allen Höhen und Tiefen lesen und hören. Folgt mir doch gerne auf Instagram, wo ich sehr viel regelmäßiger poste als hier. 

Und lasst mich unbedingt wissen, wenn auch ihr schon den Schritt gewagt habt, mit Kindern ins Ausland zu ziehen. Was war schwer, was war toll? Würdet ihr es wieder tun, seid ihr viellicht sogar dort geblieben, wo ihr hingezogen seid? Erzählt mir alles, ich bin super gespannt!

So, das war’s erstmal. Diese Bombe ist endlich geplatzt.

Ich freue mich auf eure Gedanken dazu.

Liebst,
Lea Lou

Tschüss Deutschland – wir ziehen ins Ausland

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Hey, ich bin Lea Lou, Food-Fotografin, Content-Kreateurin, Mama und Yoga-Lehrerin.

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